[DE] "Schloss Liebeneck ist ein Jagdschloss über der Ortsgemeinde Osterspai im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz.
Seit 2002 ist das Schloss Liebeneck Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
Um 1590 wurde das Schlösschen für die Herren von Liebenstein errichtet. Damals handelte es sich, einem Brief aus dem Jahr 1610 nach zu schließen, nur um ein Festes Haus mit landwirtschaftlichen Nebengebäuden. Zu diesem Zeitpunkt hieß die Anlage Grauborn. Kurz darauf gaben die Herren von Liebenstein ihren bisherigen Hauptsitz Burg Liebenstein auf und zogen nach Liebeneck, das moderner ausgestattet war und strategisch günstiger in ihrem kleinen, dreigeteilten Gebiet lag. 1637 starben die von Liebenstein aus. Ihr Lehen wurde an die Freiherren von Waldenburg, genannt Schenckern, neu vergeben und 1793 noch einmal an Freiherr Georg Ernst Ludwig von Preuschen von und zu Liebenstein als Entlohnung für den von ihm erarbeiteten Nassauischen Erbverein, ein Abkommen zwischen den verschiedenen Linien des Hauses Nassau.
Mit dem Reichsdeputationshauptschluss wurde das Reichslehen aufgelöst und 1806 dem neu geschaffenen Herzogtum Nassau zugeschlagen. Das Schloss und die Grundherrschaft blieben im Besitz der Familie von Preuschen, die das Schloss 1831 in ein Fideikommiss umwandelten und nur noch als Sommersitz nutzten.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts genügte die Anlage den Ansprüchen der Familie immer weniger. Die beiden Fideikommissherren Freiherr Franz Georg Ernst Ludwig (1804 bis 1887) und dessen Neffe Freiherr Klemens August Ludwig von Preuschen von und zu Liebenstein (1840 bis 1913) planten ab 1870 eine Modernisierung des Schlosses. Der ältere der beiden wollte das Anwesen wieder als ganzjährigen Besitz bewohnen. Zunächst gab es jedoch Auseinandersetzungen um Renovierungskosten und zukünftige Nutzungsrechte zwischen ihm und seinem weniger wohlhabenden Neffen. Nachdem 1872 ein Teilungsvertrag zwischen beiden geschlossen und das alte Wohnhaus abgerissen worden war, baute der Bopparder Architekt Joseph Balthasar Fuchs das Schloss 1873 bis 1875 im Stil des Historismus, genauer der Neorenaissance, um.
Nach dem Ersten Weltkrieg besetzten und verwüsteten französische Truppen das Schloss. Anschließend folgte eine Instandsetzung. 1960 erwarb der Hotelier Doysen ein Erbbaurecht an der Anlage. 1972 kaufte die Familie Schnierle aus Bonn das Schloss und baute es zu ihrem Familienwohnsitz um. Eine Besichtigung ist heute nur von außen möglich."
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[EN] "Liebeneck Castle is a hunting lodge above the village of Osterspai in the Rhine-Lahn district of Rhineland-Palatinate.
Liebeneck Castle has been part of the UNESCO World Heritage Upper Middle Rhine Valley since 2002.
The small castle was built around 1590 for the Lords of Liebenstein. At that time, according to a letter from 1610, it was only a fortified house with agricultural outbuildings. At that time, the estate was called Grauborn. Shortly afterwards, the Lords of Liebenstein gave up their previous headquarters at Liebenstein Castle and moved to Liebeneck, which was more modern and strategically located in their small, three-part territory. The von Liebenstein family died out in 1637. Their fief was re-granted to the Barons of Waldenburg, called Schenckern, and in 1793 once again to Baron Georg Ernst Ludwig von Preuschen von und zu Liebenstein as compensation for the Nassau Inheritance Agreement he had drawn up, an agreement between the various lines of the House of Nassau.
The imperial fiefdom was dissolved with the Imperial Deputation and added to the newly created Duchy of Nassau in 1806. The castle and the manor remained in the possession of the von Preuschen family, who converted the castle into an entailed estate in 1831 and only used it as a summer residence.
In the second half of the 19th century, the estate became less and less adequate for the family's needs. From 1870, Baron Franz Georg Ernst Ludwig (1804 to 1887) and his nephew Baron Klemens August Ludwig von Preuschen von und zu Liebenstein (1840 to 1913) planned to modernize the castle. The older of the two wanted to live in the property all year round again. However, there were initially disputes about renovation costs and future rights of use between him and his less wealthy nephew. After a division agreement was concluded between the two in 1872 and the old residential building was demolished, the Boppard architect Joseph Balthasar Fuchs rebuilt the castle between 1873 and 1875 in the historicist style, more precisely the neo-Renaissance.
After the First World War, French troops occupied and devastated the castle. This was followed by restoration work. In 1960, the hotelier Doysen acquired a heritable building right to the complex. In 1972, the Schnierle family from Bonn bought the castle and converted it into their family residence. Today, it can only be viewed from the outside."