DE: Die steinzeitliche Grabkammer von Gammelenge befindet sich heute auf dem Hofgebiet von Kiersgaard in der süddänischen Ortschaft Højer. Entdeckt wurde sie 1975 von Asger Lund, der auf seinen Feldern in Gammelenge Drainagen zur Entwässerung legte. Die etwa 5000 Jahre alte Grabkammer aus der Steinzeit war dabei von fast 1,6m Klei bedeckt, der sich während der regelmäßigen Überschwemmungen in den Jahrtausenden angesammelt hatte. Dem Fund wurde zuerst vom zuständigen Museum in Hadersleben keine größere Bedeutung zugemessen, bis man im Jahr 1988 weitere bearbeitete große Steine fand.
Eine daraufhin im Sommer 1989 vorgenommene Ausgrabung entdeckte dann die relativ gut erhaltene und 16m durchmessende Grabanlage, deren innere Grabkammer von 8qm aber durch die Überschwemmungen zerstört worden war. Zwar fehlten vier von den fünf ursprünglichen Decksteinen, dennoch konnten in der inneren Kammer Spuren von mindestens zwei Bestattungen von etwa 3200 vor Christus und etwa 2700 vor Christus anhand von nicht verwitterten Grabbeigaben nachgewiesen werden.
Die fünf Decksteine waren dabei auf 13 Randsteinen platziert, für den Gang zur inneren Grabkammer hatte man je fünf Steine rechts und links mit einem Deckstein platziert, die 16m durchmessende Umrandung stabilisierten 43 Steine. Zusätzlich wurden viele hunderte kleine Steine zum abdichten und stabilisieren der Grabkuppel verwendet. Zusammengerechnet waren also 66 größere Steine für die Konstruktion der Grabstätte verwendet worden.
Ein Verbleib der Grabanlage im Feld von Gammelenge war aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, denn die ausgegrabene Stelle lag anschließend unter dem Meeresspiegel und hätte dementsprechend einen dauerhaften Einsatz von Pumpen zur Trockenhaltung der Anlage erfordert. Die Lösung des Problems bestand in einem Abbau der Grabanlage und einem Wiederaufbau auf dem etwa 1,5km südwestlich gelegenen Museumshof Kiersgaard in der Ortschaft Højer Anfang der 1990er Jahre.
Quelle: Gammelenge jættestuen i Kiers gaards baghave (HistoriskAtlas.dk, Dänische Sprache)
EN: The Stone Age burial chamber of Gammelenge is now in the courtyard of Kiersgaard in the southern Danish town of Højer. It was discovered in 1975 by Asger Lund, who laid drainage in his fields in Gammelenge. The approximately 5000 year old burial chamber from the Stone Age was covered by almost 1.6 m of clay that had accumulated over the millennia during the regular floods. At first, the responsible museum in Hadersleben did not attach any great importance to the find, until further processed large stones were found in 1988.
An excavation that was carried out in the summer of 1989 then discovered the relatively well-preserved and 16m diameter grave complex, the inner burial chamber of 8 square meters, however, which had been destroyed by the floods. Although four of the five original capstones were missing, traces of at least two burials from around 3200 BC and around 2700 BC on the basis of unweathered grave goods have been found in the inner chamber.
The five capstones were placed on 13 curb stones, for the passage to the inner burial chamber five stones were placed on the right and left with a capstone, the 16m diameter border stabilized 43 stones. In addition, many hundreds of small stones were used to seal and stabilize the grave dome. In total, 66 larger stones were used for the construction of the tomb.
It was not possible for the grave complex to remain in the Gammelenge field for economic reasons, because the excavated site was then below sea level and would accordingly have required the permanent use of pumps to keep the system dry. The solution to the problem consisted of dismantling the grave complex and rebuilding it on the Kiersgaard museum courtyard in the village of Højer, about 1.5 km to the south-west.
Reference: Gammelenge jættestuen i Kiers gaards baghave (HistoriskAtlas.dk, Danish language)