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Auf dem Areal, das jetzt mit einer großen Wohnhausanlage samt einstöckiger Tiefgarage überbaut ist, waren jahrzehntelang verschiedene chemische Reinigungen und Färbereien untergebracht. Das führte zu einer massiven Verunreinigung des Bodens und des Grundwassers.
Eine recht umfangreiche Dokumentation dieser Verunreinigung und der bisher erfolgten Untersuchungen, Sanierungen usw. enthält (auszugsweise) folgende Informationen:
"Auf dem rund 6.900 m² großen Altstandort 'MEWA Hütteldorfer Straße' wurden von 1929 bis 1992 Textilien und Leder chemisch gereinigt. Im Zuge der langjährigen Verwendung von leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW), insbesondere von Tetrachlorethen (PCE), kam es zu einer massiven, tiefreichenden Verunreinigung des Untergrundes und des Grundwassers über mehrere Grundwasserstockwerke.
Im Rahmen der Neubebauung des Altstandortes wurde die Untergrundverunreinigung vorwiegend durch Aushubmaßnahmen zu einem sehr geringen Teil reduziert. Die Ergebnisse aktueller Untersuchungen zeigen weiterhin massive, tiefreichende Verunreinigungen der gesättigten Zone bis in rund 55 m Tiefe im gesamten Bereich des Altstandortes. Der erheblich verunreinigte Untergrundbereich kann auf mehr als 100.000 m³ abgeschätzt werden. Es hat sich eine mehr als 500 m lange CKW-Fahne im Grundwasser ausgebildet. Die mit dem Grundwasser abströmende CKW-Fracht ist groß. Es ist davon auszugehen, dass die CKW-Konzentrationen und CKW-Frachten nur langsam abnehmen und es noch langfristig zu einem großen Austrag von CKW kommt. [...]
Beschreibung der Standortverhältnisse
Im Jahre 1992 wurde die chemische Reinigung mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW) eingestellt. Der Wäschereibetrieb wurde noch bis in das Jahr 1996 aufrechterhalten.
Bereits 1979 wurde eine massive Verunreinigung des Grundwassers mit CKW festgestellt. Im gleichen Jahr wurde festgestellt, dass im Bereich der chemischen Reinigung Fässer mit PCE haltigem "Fri-Olan" gelagert wurden und ein großer Lagerbehälter für PCE in nächster Nähe zu einem Brunnen (BR3) stand. 1988 wurde bekannt, dass im Hof Fässer mit CKW-haltigen Schlämmen gelagert wurden und ein 1 bis 2 m³ Stahlbehälter mit frischem PCE ohne Auffangwanne im Freien aufgestellt war.
Ende der 1980er Jahre wurde auch eine Verunreinigung des Untergrundes und der Bodenluft festgestellt. In Folge dessen wurde ab 1989 im Bereich der chemischen Reinigung und der angrenzenden Lagerräume eine Bodenluftabsauganlage betrieben. Bis 1996 wurde die Bodenluft an insgesamt zehn Stellen mittels 6 m tiefen Absaugpegeln abgesaugt. Insgesamt wurden über diesen Zeitraum 4,5 Tonnen CKW (primär PCE) aus der ungesättigten Bodenzone entfernt.
1997 und 1998 wurde der Altstandort mit einer Wohnhausanlage überbaut und vollständig mit einer Garage unterkellert. Im Rahmen der Bebauung wurde im Bereich des damals erkundeten Schadens der CKW-verunreinigte Untergrund 6 bis 9 Meter unter GOK (Geländeoberkante) entfernt. Die in diesem Bereich errichteten Kellerräume und Wohnbauten wurden mittels einer aluminiumbeschichteten PE-Folie auf rund 35 x 15 m gegen den CKW-kontaminierten Untergrund abgedichtet.
Ebenfalls 1997 wurden auf dem Areal 8 Bohrungen (B) abgeteuft und 7 davon zu Sanierungsbrunnen (B2 - B8) ausgebaut. 1998 wurden 2 weitere Brunnen (B9 im Abstrom und B10 im Anstrom) ergänzt. In Ergänzung dazu wurde eine GW-Sanierungsanlage zur Aufbereitung der über die Brunnen geförderten CKW-haltigen Wässer installiert. Ab November 1998 wurde nur noch aus B3 verunreinigtes Wasser gefördert, gereinigt und über B5 versickert. Außerdem wurden über den MEWA Brunnen B3 seit 1994 3,8 l/s gefördert. 2008 wurde die Grundwassersanierungsanlage weitgehend wieder abgebaut und die Sanierung eingestellt.
Untersuchungen
Am Altstandort wurden bis zum Jahr 2010 die folgenden Untersuchungen durchgeführt:
- Grundwasseruntersuchungen am ehemaligen Betriebsbrunnen (1979, 1989)
- Errichtung 10 Bodenluftmessstellen (1 bis 6 Meter) inkl. Absaugung (1989 bis 1996)
- 35 Rammkernbohrungen bis 5 m u GOK inkl. Feststoffuntersuchungen (1994)
- Bodenluftmessungen im Rahmen des Aushubs der neuen Wohnhausanlage (1997/1998)
- Abteufung von 10 Bohrungen (B) inklusive Feststoffprobenahme und -untersuchungen sowie Ausbau zu Grundwassermessstellen / Sanierungsbrunnen B2 – B10 (1997/1998)
- Monatliche Grundwasseruntersuchungen an den Sanierungsbrunnen (1997 bis 1999)
- Halbjährliche Pump- und Schöpfproben an den Sanierungsbrunnen (2002 – 2008 / 2010)
Von 2012 bis 2017 wurden folgende weitere Untersuchungen durchgeführt:
- Vorabtermin Grundwasserprobenahmen an 20 Grundwassermessstellen (Nov. 2013)
- Errichtung von 12 Grundwassermessstellen in zwei Bohrkampagnen inkl.
Begleitanalytik und Kurzpumpversuchen (2014)
- Raumluftmessungen auf CKW (Oktober 2014)
- 4 Termine Grundwasserprobenahmen an 26 Grundwassermessstellen
(Okt. 2014, Juni 2015, März 2016 und Februar 2017)
- 8-stündige Pumpversuche an 8 bzw. an 4 Messstellen (März 2016 bzw. Feb 2017)
- Durchführung von Isotopenuntersuchungen an 6 Grundwasserproben (März 2016)
In Ergänzung dazu erfolgte vorab, d.h. im Herbst 2012, eine Kamera-Befahrung ausgewählter alter Messstellen (B) zur Überprüfung deren Zustandes.
Gefährdungsabschätzung
Zusammenfassend zeigen die Untersuchungen, dass im Bereich des Altstandortes der Untergrund zu einem großen Teil erheblich mit CKW verunreinigt ist. Davon ausgehend ist das Grundwasser im Bereich des Altstandortes und in dessen Abstrom sehr stark mit CKW verunreinigt. Die mit dem Grundwasser abströmende CKW-Fracht ist groß. Die Länge der Schadstofffahne beträgt mehr als 500 m."
Quelle und viele weitere Informationen:
www.altlasten.gv.at/atlas/verzeichnis/Wien/Wien-W22.html
< EN >
The site, which is now covered with a large residential complex including a single-story underground parking garage, was home to various dry cleaners and dye works for decades. This led to massive contamination of the soil and groundwater.
A quite extensive documentation of this contamination and the investigations, remediation, etc. that have taken place to date includes (in excerpts) the following information:
"At the approximately 6,900 m² old site 'MEWA Hütteldorfer Straße', textiles and leather were chemically cleaned from 1929 to 1992. In the course of the long-standing use of highly volatile chlorinated hydrocarbons (CHCs), in particular tetrachloroethene (PCE), massive, deep-reaching contamination of the subsoil and groundwater occurred over several groundwater levels.
During the redevelopment of the old site, the subsurface contamination was reduced to a very small extent, mainly through excavation measures. The results of current investigations continue to show massive, deep contamination of the saturated zone down to a depth of about 55 m in the entire area of the old site. The significantly contaminated subsurface area can be estimated at more than 100,000 m³. A more than 500 m long CHC plume has formed in the groundwater. The CHC load flowing off with the groundwater is large. It can be assumed that the CHC concentrations and CHC loads will only decrease slowly and that there will still be a large discharge of CHCs in the long term. [...]
Description of the site conditions
In 1992, dry cleaning with volatile chlorinated hydrocarbons (CHCs) was discontinued. Laundry operations were maintained until 1996.
Massive contamination of groundwater with CHCs was detected as early as 1979. In the same year, it was discovered that drums of "Fri-Olan" containing PCE were stored in the dry cleaning area and a large storage tank for PCE was located in close proximity to a well (BR3). In 1988, it became known that drums containing sludge containing CHC were stored in the yard and a 1 to 2 m³ steel tank containing fresh PCE was placed outside without a catch basin.
At the end of the 1980s, contamination of the subsoil and soil air was also detected. As a result, a soil vapor extraction system was operated in the dry cleaning area and adjacent storage areas beginning in 1989. Until 1996, the soil vapor was extracted at a total of ten locations by means of 6 m deep extraction levels. A total of 4.5 tons of CHCs (primarily PCE) were removed from the unsaturated soil zone over this period.
In 1997 and 1998, the old site was overbuilt with a residential building and a garage was added to the basement. As part of the construction, the CHC-contaminated subsoil was removed 6 to 9 meters below ground level (top of ground) in the area of the damage explored at that time. The basements and residential buildings erected in this area were sealed against the CHC-contaminated subsoil by means of an aluminum-coated PE film covering an area of approximately 35 x 15 meters.
Also in 1997, 8 wells (B) were drilled on the site and 7 of them were upgraded to remediation wells (B2 - B8). In 1998, 2 additional wells (B9 downstream and B10 upstream) were added. In addition, a GW remediation plant was installed to treat the CHC-containing waters pumped via the wells. From November 1998, only water contaminated from B3 was pumped, treated and infiltrated via B5. In addition, 3.8 l/s has been pumped via MEWA well B3 since 1994. In 2008, the groundwater remediation system was largely dismantled again and remediation was discontinued.
Investigations
The following investigations were carried out at the old site until 2010:
- Groundwater investigations at the former operating well (1979, 1989).
- Construction of 10 soil gas measuring points (1 to 6 meters) incl. extraction (1989 to 1996)
- 35 pile-driven core drillings up to 5 m below ground level incl. solids investigations (1994)
- Soil vapor measurements during the excavation of the new residential complex (1997/1998)
- Drilling of 10 boreholes (B) including solids sampling and testing and development into groundwater monitoring wells / remediation wells B2 - B10 (1997/1998)
- Monthly groundwater investigations at the remediation wells (1997 to 1999)
- Semi-annual pumping and scoop sampling at the remediation wells (2002 - 2008 / 2010).
From 2012 to 2017, the following additional investigations were conducted:
- Preliminary groundwater sampling at 20 groundwater monitoring wells (Nov. 2013).
- Establishment of 12 groundwater monitoring wells in two drilling campaigns incl.
Accompanying analysis and short pumping tests (2014).
- Indoor air measurements for CHCs (October 2014)
- 4 dates of groundwater sampling at 26 groundwater monitoring wells
(Oct. 2014, June 2015, March 2016 and February 2017)
- 8-hour pumping tests at 8 and at 4 monitoring wells (March 2016 and Feb 2017, respectively).
- Performance of isotope tests on 6 groundwater samples (March 2016).
In addition, a camera survey of selected old monitoring wells (B) was conducted in advance, i.e., in the fall of 2012, to verify their condition.
Hazard assessment
In summary, the investigations show that in the area of the old site, the subsoil is to a large extent considerably contaminated with CHCs. Based on this, the groundwater in the area of the old site and in its downstream is very heavily contaminated with CHCs. The CHC load flowing off with the groundwater is large. The length of the contaminant plume is more than 500 m."
Source and much more information: www.altlasten.gv.at/atlas/verzeichnis/Wien/Wien-W22.html