Ruth Aufseeser, Nathan, Fritz, Manfred und Melitta Selig — Hanau-Steinheim, Germany
Posted by: Groundspeak Premium Member prussel
N 50° 06.438 E 008° 54.822
32U E 493828 N 5550564
Stolpersteine für die Familie Selig vor dem Haus Steinheimer Vorstadt 22 in Hanau-Steinheim
Waymark Code: WM15VJV
Location: Hessen, Germany
Date Posted: 03/03/2022
Published By:Groundspeak Premium Member bluesnote
Views: 1

HIER WOHNTE
NATHAN SELIG
JG. 1887
FLUCHT 1941
USA
ÜBERLEBT

HIER WOHNTE
RUTH AUFSEESER
GEB. SELIG
JG. 1922
FLUCHT 1938
USA
ÜBERLEBT

HIER WOHNTE
FRITZ SELIG
JG. 1927
FLUCHT 1941
USA
ÜBERLEBT

HIER WOHNTE
MANFRED SELIG
JG. 1924
FLUCHT 1941
USA
ÜBERLEBT

HIER WOHNTE
MELITTA SELIG
JG. 1929
DEPORTIERT 1942
AUSCHWITZ
ERMORDET 19.10.1944

Nathan Selig bewohnte mit seiner Frau Klara Küster, geborene Künstler, die schon 1937 verstarb, und seinen vier Kindern Ruth, Manfred, Fritz und Melitta die Häuser 20-22 in der Steinheimer Vorstadt.
Er war sehr wohlhabend und betrieb eine Metzgerei und einen Viehhandel in Frankfurt, mußte seine Geschäfte auf Druck der Nazis jedoch schon Mitte der 30er Jahre schließen. Fortan war er gezwungen, als Straßenkehrer zu arbeiten. 1938 wurde er mit anderen Steinheimer Juden nach der Reichspogromnacht am 10. November nach Buchenwald verschleppt, kam als verdienter Frontkämpfer des 1. Weltkrieges aber wieder frei. 1939 wurden Nathan Seligs Häuser enteignet und an Privatleute verkauft, nach dem Verkauf wurde den Seligs sofort gekündigt. Die Steinheimer Gemeindeverwaltung schob ihn und drei seiner Kinder umgehend nach Frankfurt ab, wo sie unter schwierigsten finanziellen und räumlichen Bedingungen leben mußten.
Die älteste Tochter Ruth erhielt schon 1938 die begehrte Bürgschaft für ein Ausreisevisum und emigrierte mit 16 Jahren ganz alleine in die USA, wo eine Tante lebte. Den übrigen Seligs gelang erst 1941, im buchstäblich letzten Moment, die Flucht über Lissabon in die USA. Seine jüngste Tochter Melitta konnte Nathan nicht mitnehmen, da ihr ein Arzt trotz anders lautender Röntgenbefunde Tuberkulose attestierte. Dies bedeutete für sie das Todesurteil: Sie verblieb zunächst in einem Waisenhaus und wurde von dort mit allen anderen Kindern ins Konzentrationslager Theresienstadt verschickt. Mit dem Transport "Es" deportierte man sie 1944 nach Auschwitz, wo sie fünfzehnjährig ermordet wurde.
Die Stolpersteine vor dem Haus Steinheimer Vorstadt 22 wurden am 25. Oktober 2011 verlegt.

Erinnern und Gedenken Steinheim / Evangelischen Kirche Steinheim am Main

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