Leopold und Mathilde Oppenheimer — Hanau-Steinheim, Germany
Posted by: prussel
N 50° 06.394 E 008° 54.685
32U E 493665 N 5550483
Stolpersteine für Leopold Oppenheimer und Mathilde Oppenheimer, geb. Oberdörfer, vor der Neue Synagoge Ingelheimer Straße 12 in Hanau-Steinheim
Waymark Code: WM15VK0
Location: Hessen, Germany
Date Posted: 03/03/2022
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HIER WOHNTE
LEOPOLD
OPPENHEIMER
JG. 1873
FLUCHT 1939
ARGENTINIEN
ÜBERLEBT
HIER WOHNTE
MATHILDE
OPPENHEIMER
GEB. OBERDÖRFER
JG. 1879
FLUCHT 1939
ARGENTINIEN
ÜBERLEBT
Der Lehrer Leopold Oppenheimer, in Steinheim allgemein "Rabbi" genannt, kam 1897 nach Groß-Steinheim. Er stammte aus Schmalnau bei Fulda, wo er am 28. Februar 1873 geboren wurde. Verheiratet war er mit Mathilde Oppenheimer, die am 21. April 1879 in Nördlingen geboren wurde. Zusammen hatten sie drei Kinder: Frieda (1905), Irene (1907) und Heinrich (1916). Sie wohnten im 1. Stock der Synagoge, dem heutigen Haus Margarethe, unter einem Dach mit dem katholischen Hausmeisterehepaar Korinth.
Mit der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938 endete das jüdische Leben in Steinheim.
Auf Veranlassung der SA-Standarte Offenbach wurde um die Mittagszeit die Tür des Betsaals der Synagoge aufgebrochen. Die farbigen Fenster wurden zerstört, die Bänke kurz und klein geschlagen. Auf der Straße wurde ein Feuer angesteckt und in diesem wurden jüdische Kultgegenstände, liturgische Gewänder und die Thorarollen verbrannt. Gleichzeitig wurde der Schulsaal der Synagoge und das Klavier zerstört.
Das Paar mußte Steinheim Hals über Kopfe verlassen. Sie lebten bis 1939 in Frankfurt in der Herderstraße in einem Zimmer. Von dort ließ sie ihr Sohn Heinrich, der bereits 1936 ausgewandert war, nach Argentinien nachkommen, wo sie noch einige friedliche Jahre verbrachten.
Die Stolpersteine vor dem Haus Ingelheimerstraße 12, der ehemaligen Neuen Synagoge, wurden am 25. Oktober 2011 verlegt.
Erinnern und Gedenken Steinheim / Evangelischen Kirche Steinheim am Main