Das Alte Rathaus liegt auf der Ostseite des Marktes in Leipzig und dominiert auf Grund seiner Länge den gesamten Platz. An seiner Rückseite ist der Naschmarkt gelegen.
Das Rathaus wurde 1556/57 von dem regierenden Bürgermeister und Großkaufmann Hieronymus Lotter unter Verwendung von Vorgängerbauten errichtet. Erster Obermeister war Meister Paul Speck, dem wohl auch der Entwurf zuzuschreiben ist. Ihm folgte nach seinem Tod Anfang 1557 Meister Paul Widemann. Weiter beteiligt war auch der Ratsmaurermeister der Stadt, Sittich Pfretzschner. Der Bau wurde in der Folgezeit mehrfach verändert und ist heute zu überwiegenden Teilen eine Nachformung des frühen 20. Jahrhunderts. Bemerkenswert ist die asymmetrische Position des Turmes in der Gebäudefront, die diese im Goldenen Schnitt teilt und auf die spätgotischen Vorgängerbauten zurückzuführen ist. Das Gebäude weist zudem auf der Rückseite etwa in der Mitte einen leichten "Knick" auf. Auf der Höhe des Turms befindet sich ein Durchgang vom Markt zum Naschmarkt. Dort stehen in einer Nische innen und vor dem Durchgang zur Naschmarktseite zwei Brunnen „Badender Knabe“ „Badendes Mädchen“, aus dem Jahr 1909.
Das Alte Rathaus ist heute eines der letzten und bedeutendsten Renaissancebauwerke auf deutschem Boden. Seit 1905 ist das Neue Rathaus der neue Sitz der Stadtverwaltung. Das Alte Rathaus wurde 1905-1909 grundlegend renoviert und umgebaut und beherbergt seit 1909 das Stadtgeschichtliche Museum. Sehenswert im Inneren des Gebäudes sind vor allem der große Festsaal, die Ratsstube, das Landschaftszimmer des Spätbarock, die Schatzkammer und das einzige authentische Porträt Johann Sebastian Bachs (von Elias Gottlob Haussmann), der 1723 in der Ratsstube seine Anstellungsurkunde als Thomaskantor unterzeichnete.
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