Paul Heinrich Janke — Frankfurt am Main, Germany
Posted by: prussel
N 50° 06.934 E 008° 40.941
32U E 477289 N 5551528
Stolperstein für Paul Heinrich Janke vor dem Haus Stiftstraße 9–17 in Frankfurt am Main
Waymark Code: WM11KGY
Location: Hessen, Germany
Date Posted: 11/07/2019
Views: 2
HIER WOHNTE
PAUL HEINRICH JANKE
JG. 1907
IM WIDERSTAND /SPD
VERHAFTET 1943
'VORBEREITUNG ZUM
HOCHVERRAT'
GEFÄNGNIS POTSDAM
HINGERICHTET 25.2.1945
Paul Heinrich Janke wurde am 26. Juli 1907 in Frankfurt geboren, 1935 heiratete er Anna Stripp, die ihre Tochter Hildegard, geb.1935, mit in die Ehe brachte.
Janke war SPD-Wähler. Nach 1933 trat er der Deutschen Arbeitsfront (DAF), dem Reichsluftschutzbund (RLB) bei. Seit 1939 arbeitete Janke in der Bauerschen Gießerei, wo auch Paul Sonntag und Josef Funk tätig waren. Die drei bildeten eine Gruppe, die, wie es später hieß, staatsfeindliche Gespräche geführt habe und dazu seit 1941 ausländische Feindsender abgehört habe. Sie trafen sich mit anderen Personen, teils am Mainufer vor der Leonhardskirche, teils in ihren Wohnungen und sprachen darüber, daß Deutschland den Krieg verlieren werde und ein kommunistischer Umsturz kommen werde.
Der Treffpunkt am Mainufer war ein bekannter Schwarzmarkt, dort trafen sich aber auch Unzufriedene, Juden, ehemalige Soldaten, um sich über die Situation im Krieg auszutauschen. Zwei Soldaten kamen dann mit in die Wohnung Jankes, um Radio zu hören. Einer davon war wohl ein Spitzel der Gestapo. Nach vielen weiteren Wohnungsbesuchen wurden Janke, Sonntag und Funk am 11. Juli 1943 verhaftet.
Janke wurde in Frankfurt, Marburg und zuletzt im November 1944 in das Gefängnis Potsdam eingeliefert. Die Anklageschrift vom 23. September 1944 beschuldigt Janke der Vorbereitung zum Hochverrat, Zersetzung der Wehrkraft und des Abhörens und Verbreitens gefährdender Nachrichtensender. Der Volksgerichtshof verurteilte ihn am 21. Februar 1945 zum Tode. Vier Tage später wurde er in Potsdam hingerichtet.
Der Stolperstein vor dem Haus in der Stiftstraße wurde am 22. Juni 2014 verlegt.
Quelle: Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V.