Transformer Sub-Station Tower, Lüdinghausen, NRW, Germany
Posted by: Cpt. Feldi
N 51° 46.555 E 007° 26.284
32U E 392240 N 5737269
Transformer Sub-Station in Lüdinghausen
Waymark Code: WM14513
Location: Nordrhein-Westfalen, Germany
Date Posted: 04/16/2021
Views: 6
Neobarocke Hülle für moderne Technik
Diese Turmstation hat es inzwischen völlig gerechtfertigt zu einer stattlichen Anzahl medialer Auftritte gebracht.
Ihre architektonische Raffinesse und ihr siedlungs- und landschaftsprägender Charakter machen sie zu einer der wertvollsten Transformatorenstationen in Deutschland.
In Sichtachse zum St. Antonius-Kloster (Bj. 1896) und nur wenige hundert Meter von den Burgen Vischering und Lüdinghausen entfernt, hat sich hier in der frühen Weimarer Zeit noch einmal ein eigentlich bereits überholter romantisierender Konservatismus, wie ihn Freiherr von Kerckerinck zur Borg favorisierte, durchgesetzt.
Historisierend schmücken ihn präzise gesetzte Schmuckelemente aus der Formensprache des Barock (Dachhaube) und der Renaissance (Kugeldekor).
Sandsteinkugeln finden sich auch auf den nahen Burgen Vischering und Lüdinghausen.
Ideal verkörpert der Turm auch landschaftstypische Materialität.
Die Kombination von rotem Ziegelmauerwerk und hellem Baumberger Sandstein charakterisiert über Jahrhunderte bis heute gehobene münsterländische Architektur vom Adelssitz bis zum Gräftenhof.
Das doppelt geschweifte und schiefergedeckte Glockendach greift romantisierend die im Münsterland weit verbreitete Barockarchitektur Johann Conrad Schlauns (1695-1773) auf.
Die gefassten Ecken des Obergeschosses, die sich dann noch als Konstruktionselement in der Dachhaube fortsetzen, geben dem in den Außenmaßen 2,50 mal 2,50 Meter ohnehin sehr schlanken Turm eine außergewöhnliche Leichtigkeit.
Das lässt seine eigentliche Funktion nahezu vollständig in Vergessenheit geraten.
So tradiert diese Transformationenstation regionale Baukultur und ergänzt, obwohl im Kern ein Industriebau, sehr eigensinnig und unverzichtbar das historische Ensemble von Burg Vischering und St.-Antonius-Kloster.
Eine solche Wertschätzung hatte seinen Preis.
So stellte der Stromversorger 1922 dem Kloster für den durch die separate Station notwendig gewordenen Erdkabelanschluss 70000 Mark Mehrkosten in Rechnung — die ersten Planungen (1913) hatten nämlich noch eine kostengünstige Unterbringung des Transformators innerhalb des Klostergebäudes vorgesehen.
Unklar ist, welche Leistungen sich genau hinter dem „Hochspannungsanschluss" verbergen.
Da außer dieser Rechnung keine weiteren historischen Unterlagen zu finden waren, kann man 1922 als Baujahr des Lüdinghauser Turms annehmen.
Creation date: 1922
Status: Don't know
Current use: Not listed
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