Galizenklamm, Tirol, Austria
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N 46° 47.961 E 012° 44.649
33T E 327859 N 5185337
Galizenklamm, Tirol, Austria
Waymark Code: WMDNQD
Location: Tirol, Austria
Date Posted: 02/06/2012
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[DE]

Der Drauzug
Die Galitzenklamm liegt in den Lienzer Dolomiten, die zum Drauzug gehören.
Der Drauzug, auch mit Gailtaler Alpen bezeichnet, ist ein Kalkalpenzug am Südrand Österreichs. Er verläuft zwischen Drau- und Gailtal (südliches Kärnten) und durch den Süden von Osttirol.

Der Drauzug liegt nördlich der Periadriatischen Naht und gehört somit geologisch nicht zu den Südalpen, sondern den Ostalpen. Er ist ein infolge seiner speziellen Orogenese südlich der Zentralalpen verbliebener Rest derjenigen ostalpinen Kalkdeckensysteme, deren größter Teil im Zuge der Alpenfaltung über die Zentralalpen hinweg nach Norden geschoben wurde und dort die Nördlichen Kalkalpen bildete.

Die Lienzer Dolomiten sind etwa 40 km lang und reichen vom Kartitscher Sattel (östlich von Sillian) bis zum Gailbergsattel bei Oberdrauburg (Höchste Gipfel Große Sandspitze2.770 m und Spitzkofel2.718 m, beide südlich von Lienz).

Die Periadriatische Naht

Die Periadriatische Naht (auch Periadriatisches Lineament) ist mit einer Gesamtlänge von 700 km die bedeutendste tektonische Störungslinie der Alpen.

Ihr Name rührt daher, dass sie in einem weit ausholenden Bogen ungefähr parallel zur Küstenlinie des Adriatischen Meeres verläuft. Sie trennt die Südalpen von den Ostalpen bzw. die Südlichen Kalkalpen von den Österreichischen Zentralalpen und durchzieht die gesamten Alpen S-förmig zwischen Tyrrhenischem Meer und Slowenien bzw. Südungarn. Die Schollenverschiebungen entlang dieser Störungslinie verliefen sowohl horizontal wie auch vertikal. So sind die ostalpinen Decken gegenüber dem Südalpin an manchen Stellen um mehrere Kilometer in der Höhe verschoben worden, so dass nördlich das Kristallin an die Oberfläche kam, während südlich der Linie Sedimentite vorherrschen, die von tektonischen Ereignissen und Metamorphosen, die die Ost- und Westalpen gegen Ende des Erdmittelalters (vor ca. 100 Mio Jahren) erfassten, weitgehend unberührt blieben. Es wird angenommen, dass sich die Südalpen gegenüber dem ursprünglichen Entstehungsraum um etwa 50 bis 100 km nach Westen verschoben haben.

Die Periadriatische Naht stellt ein altes Lineament dar, das schon lange vor der alpidischen Gebirgsbildung existierte. Dies zeigt sich u.a. an variszischen Gesteinskörpern, Sedimentkeilen der Permotrias und an emporgedrungenen Tiefengesteinen (Granit, Tonalit), die in der Geologie als Periadriatika oder periadriatische Intrusiva bezeichnet werden. In ihrem Bereich, vor allem südlich des Tauernfensters, fehlt ein merkliches altalpidisches Stück der Erdkruste. Hier dürfte nach R.Oberhauser (1980) auch die verschwundene Wurzelzone der Nördlichen Kalkalpen zu lokalisieren sein.

Die Galitzenklamm
Die Geschichte der "Entdeckung" der Galitzenklamm als Naturschönheit reicht in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Die Enge der Schlucht und der Widerhall des tosenden Wassers haben zunächst wohl eher Ängste hervorgerufen.


Dennoch dauerte es noch viele Jahre bis die Initiative zur "Erschließung" der Galitzenklamm eingeleitet wurde. Hand in Hand mit dem aufkommenden Tourismus entdeckte man viele Kunstdenkmäler und Naturschönheiten, die man nun den Gästen präsentieren wollte. Die Pustertalbahn, die mit ihrer Fortsetzung die erste Schienenverbindung zwischen Tirol und der Reichshauptstadt Wien herstellte, wurde im Jahr 1871 eröffnet, womit der "Massentourismus" eingeleitet wurde.

Vielleicht hätte man sich noch gar nicht an die schwierige Aufgabe gewagt, die Klamm begehbar zu machen, wenn nicht die Stadt Lienz im Jahr 1885 die Errichtung eines Fahrweges zu ihrem großen Waldbesitz geplant hätte. Zur leichteren Vermessung der Weganlage wurde ein Fußweg angelegt, der zugleich eine Besichtigung der Schlucht ermöglichte. Von der Ausführung des Fahrweges wurde letztlich Abstand genommen, doch war bereits eine Attraktion geschaffen!

Im Jahr 1887 wurde zum ersten Mal eine hölzerne Treppenanlage errichtet, die im unteren Teil vom schäumenden Wasser zwar bald zerstört, jedoch an geeigneter Stelle wiedererrichtet worden ist. Der Weg führte weiter zu einer kleinen Unterstandshütte mit Tischen und Bänken, an erfrischenden Quellen gelegen.


An der Werbung für die Galitzenklamm beteiligte sich der zu seiner Zeit sehr bekannte Wiener Fachschriftsteller und Alpinist Josef Rabl (1844-1923). Mehrmals berichtete er über diese besondere Naturschönheit im Lienzer Raum. In einem Artikel in der Österreichischen Touristen Zeitung vom Jänner 1888 ging er ebenfalls darauf ein:
"Der von Lienz aufwärts fahrende Reisende wird ihres von ungeheuren Wänden umragten wildromantischen Schlundeinganges bald nach dem idyllischen Dörfchen Leisach auf der linken Seite ansichtig; das riesenhafte, eng umgrenzte Landschaftsbild bildet den Schlusseffekt jener Reihe von großartigen Bildern, welche die Fahrt über den Lienzer Boden verherrlichen, und womit der von Osten kommende Reisende bei seinem Einzuge ins Tirolerland begrüßt wird."

In derselben Zeitung berichtete Josef Rabl über ein besonderes Spektakel anlässlich des Besuchs Kaiser Franz Josefs I. im Sommer 1886 in Lienz und im Pustertal. Man bereitete "dem durchreisenden Monarchen durch bengalische Beleuchtung der aufgethürmten gigantischen Felsmassen eine echt alpine Ovation, welche jedem Betheiligten durch die unschilderbar wuchtige und grauenhafte Schönheit des gluthell gähnenden Schlundes einen unvergesslichen Eindruck hinterliess."

Durch diese Schilderung wird man an die alte Sage von den Irrlichtern des Spitzkofels erinnert. Zwei glühende Ballen, "Feuerbutze", sollen immer wieder in dieser Gegend auftauchen und gegeneinander einen Kampf mit sprühenden Funken führen. Vor langer Zeit soll es vorgekommen sein, dass der Pfarrer von Tristach zu einem Sterbenden gerufen wurde. Durch seine und des Mesners Versäumnis kam er jedoch zu spät. Als ihnen der Geist des Verstorbenen erschien und heftige Vorwürfe machte, bezichtigten sie sich gegenseitig und wurden schließlich handgreiflich. Der ruhelose Geist brach beiden das Genick und von nun an kamen Pfarrer und Mesner als Feuerbutze nicht mehr zur Ruhe.

Im Juni 1891 konnte der "Bote für Tirol und Vorarlberg" berichten, dass die meisten der sich in Lienz aufhaltenden Touristen die Galitzenklamm besuchten. - Nachdem Stege und Leitern vor Jahrzehnten verfallen waren, ist die imposante Schlucht durch Einbau einer neuen Steiganlage nun wiederum leicht begehbar und wird auch jetzt wieder von Einheimischen und Touristen als Attraktion besichtigt. (Meinrad Pizzinini)



[EN]

The Drauzug
The Galitzenklamm lies in the Lienz Dolomites, which belong to Drauzug.
The Drauzug, also called Gailtaler Alps, is a Kalkalpenzug on the southern edge of Austria. It runs between the Drau and Gail (southern Carinthia) and through the south of East Tyrol.

The north of the Periadriatic seam Drauzug and consequently, is not geology of the Southern Alps, but the eastern Alps. It is a result of its special orogeny south of the Central Alps of those remaining residual Austroalpine Kalkdeckensysteme, most of which in the course of the Alpine fold over the central Alps was pushed away to the north, where it formed the Northern Limestone Alps.

The Lienz Dolomites are about 40 km long and ranges from Kartitscher bridge (east of Sillian) to Gailbergsattel at Oberdrauburg (Highest Summit Big Sandspitze2.770 m and m Spitzkofel2.718, both south of Lienz).

The Periadriatic seam

The Periadriatic seam (also Periadriatisches lineament), with a total length of 700 km, the largest tectonic fault line of the Alps.

Her name comes from the fact that they are about in a sweeping arc parallel to the coastline of the Adriatic Sea runs. It separates the Southern Alps of the East Alps and the Southern Limestone Alps of the Austrian Central Alps and runs through the entire Alpine S-shape between the Tyrrhenian Sea and southern Hungary and Slovenia. The Scholl displacements along this fault line ran both horizontally and vertically. Thus, the Austroalpine nappes over the Southern Alps in some places by several kilometers have been moved to the height so that the north was the crystalline to the surface, while prevalent south of the line sedimentary rocks, by tectonic events and metamorphoses, the Eastern and Western Alps towards the end of the Mesozoic (about 100 million years ago) acquired, largely untouched. It is believed that the Southern Alps has shifted from the original creation of space by about 50 to 100 km to the west.

The Periadriatic Seam is an old lineament, which existed long before the Alpidic orogeny. This is reflected inter alia bodies of Variscan rocks, sedimentary wedges of Permotrias up and squat plutonic rocks (granite, tonalite), known in geology as Periadriatika or Periadriatic intrusives. In their area, especially south of the Tauern window is missing a sizable piece of the earth's crust altalpidisches. This is likely to R.Oberhauser (1980) and the missing root zone should be to locate the Northern Limestone Alps.

The Galitzenklamm
The story of the "discovery" of Galitzenklamm as natural beauty goes in the middle of the 19th Century back. The narrowness of the canyon and the echo of the surging waters have probably caused more anxiety at first.


However, it was launched many years for the initiative to "unlock" the Galitzenklamm. Hand in hand with the emergence of tourism discovered many historical monuments and natural beauties that we wanted to present to the guests. The Dolomites railway, which produced its continuation with the first rail link between Tyrol and the capital Vienna, was opened in 1871, making the "mass tourism" has been initiated.

Perhaps you would have not even dared to attempt the difficult task of making the gorge passable, if not the town of Lienz in 1885 the establishment of a route would have planned for their extensive forest holdings. To facilitate the measurement of Weganlage a footpath has been created, which also allowed for a tour of the canyon. From the design of the route was ultimately refrained, but was already created an attraction!

In 1887, for the first time a wooden staircase was built in the lower part of the foaming water but soon destroyed, but rebuilt in a suitable place has been. The path led on to a small shelter hut with tables and benches, located at refreshing sources.


In the promotion of the Galitzenklamm took part of his time very well-known Viennese writer and professional mountaineer Rabl, Josef (1844-1923). Several times he talked about this particular area of ??natural beauty in Lienz. In an article in the Austrian newspaper tourists from January 1888 he was also a fact:
"The Lienz traveling up travelers is their by huge walls of wild and romantic gorge entrance umragten soon after the idyllic village of Leisach sight on the left side, the huge, tightly circumscribed landscape forms the final effect of that series of great images that the trip across the Lienz ground glorify , and thus the future of East travelers are greeted at his entrance into Tyrol. "

In the same newspaper reported on a special Josef Rabl spectacle during the visit of Emperor Franz Joseph I in the summer of 1886 in Lienz and the Dolomites. They cooked "by the raging monarch by Bengal lights of the gigantic rocks piled up a real alpine ovation, which left behind all those engaged by the unschilderbar massive and terrible beauty of the yawning chasm gluthell an unforgettable impression."

Through this description we are reminded of the old legend of the wisps of Spitzkofels. Two glowing balls, "Feuerbutze" should always appear in this area and lead to a fight with each other sparks. Once upon a time it should have happened that the pastor of Tristach was called to a dying person. Due to its failure and the sexton he came too late. When they appeared in the spirit of the deceased and made heavy accusations, accusing each other and eventually became physical. The restless spirit broke both his neck and from now on, priest and sacristan came as Feuerbutze not to rest.

In June 1891 was the "Messenger of Vorarlberg and Tyrol" report that the most visited tourist staying in Lienz, the Galitzenklamm. - After falling bridges and ladders were decades ago, the impressive gorge through installation of a new trail system is now easily accessible and in turn, is now again visited by locals and tourists as an attraction. (Meinrad Pizzinini)
Waymark is confirmed to be publicly accessible: yes

Parking Coordinates: N 46° 47.961 W 012° 44.649

Access fee (In local currency): 4.00

Requires a high clearance vehicle to visit.: no

Requires 4x4 vehicle to visit.: no

Public Transport available: yes

Website reference: [Web Link]

Visit Instructions:
No specific requirements, just have fun visiting the waymark.
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