Ludwig Fürstenthal — Bremen, Germany - Stolpersteine on Waymarking.com

HIER WOHNTE
LUDWIG FÜRSTENTHAL
JG. 1878
DEPORTIERT 1941
ERMORDET IN
MINSK

Ludwig Fürstenthal, geb. 5.7.1878 in Breslau, lebte und arbeitete seit 1926 in Bremen als Dentist und betrieb sein "Zahnatelier" in der Obernstraße 16, danach verlegte er Wohnung und Praxis in die Ostertorstraße 39.
In Bremen wurden 1935 Aufrufe zum Boykott jüdischer Ärzte und Zahnärzte vom Amt für Volksgesundheit herausgegeben. Dies war eine der NSDAP angegliederte Organisation und mit der örtlichen Umsetzung der NS-Rassenlehre und Erbbiologie beauftragt.
Als Ludwig Fürstenthal den Bescheid zur Deportation nach Minsk erhielt, verpackte er seine gesamte Praxiseinrichtung in Kisten, um diese mitzunehmen und in der neuen "Heimat" seinen Mitmenschen helfen zu können. Die Einrichtung der Zwei-Zimmer-Wohnung, ein Schreibtisch sowie ein Instrumentenschrank blieben zurück und wurden nach seiner Deportation von der Polizei abgeholt. Am 18.11.1941 wurde Ludwig Fürstenthal von Bremen aus in das Ghetto Minsk deportiert und im Mai 1945 für tot erklärt. Seine "arische" Verlobte Emma Ahlburg wurde von Gestapo-Leuten so mißhandelt, daß sie bleibende Gesundheitsschäden davontrug.
Quelle: Erinnern für die Zukunft e.V.