Klagenfurt Cathedral - Klagenfurt - Kärnten - Austria
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N 46° 37.330 E 014° 18.550
33T E 447110 N 5163410
Die Dom- und Stadtpfarrkirche Hll. Petrus und Paulus, kurz Klagenfurter Dom
Waymark Code: WMRYXB
Location: Kärnten, Austria
Date Posted: 08/24/2016
Published By:Groundspeak Premium Member fi67
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DE: Klagenfurter Dom
Die Dom- und Stadtpfarrkirche Hll. Petrus und Paulus, kurz Klagenfurter Dom, in der Stadtgemeinde Klagenfurt am Wörthersee, ist die Domkirche der Diözese Gurk-Klagenfurt und eine der römisch-katholischen Stadtpfarrkirchen im Dekanat Klagenfurt-Stadt. Die Kirche wurde ab 1581 als protestantisches Bethaus errichtet und der „Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ geweiht, und ist daher die größte in Österreich gebaute protestantische Kirche. 1600 im Zuge der Gegenreformation geschlossen, wurde sie vier Jahre später den Jesuiten übergeben, die sie den Aposteln Petrus und Paulus weihten und bis zur Ordensauflösung 1773 betreuten. 1787 wurde die Kirche durch Bischof Franz Xaver von Salm-Reifferscheidt zur Kathedrale des Bistums Gurk erhoben. Nachdem 1960 der sie umgebende Gebäudekomplex, die „Jesuitenkaserne“, abgetragen worden war, erhielt die nun freistehende Westseite eine entsprechende Fassade.

Historischer Hintergrund
Klagenfurt hatte bis zur Schenkung Maximilians an die Kärntner Landstände 1518 innerhalb der landesfürstlichen Städte lange Zeit eine untergeordnete Rolle gespielt, was sich auch im kirchlichen Bereich widerspiegelte: Bis ins späte 16. Jahrhundert gab es hier nur zwei Kirchen, die heutige Hauptpfarrkirche St. Egid, damals Vikariat von Maria Saal, sowie die außerhalb der Stadtmauern gelegene Spitalskirche Heiligengeist. Ein Kloster gab es in Klagenfurt bis zur Gegenreformation nicht.
Bekenntnisschreiben Kärntner Pfarrer zum evangelischen Glauben, 1566

Im Lauf des 16. Jahrhunderts erfreuten sich die Lehren des Protestantismus in Innerösterreich immer größerer Beliebtheit, sowohl bei der einfachen Bevölkerung wie auch bei den Landständen. Die Reformation erreichte Klagenfurt später als andere Städte, erst 1563 verlas Martin Knorr, Pfarrer von Klagenfurt, in der St.-Egid-Kirche „die erste deutsche Messe oder Kommunion nach Gottes reinem Befehl und der Augsburgischen Konfession“. Knorr unterschrieb drei Jahre später neben anderen Kärntner Pfarrern ein „Bekenntnis Kärntner Prädikanten“, womit der neue Glauben gleichsam zur offiziellen Religion der Stadt erklärt wurde.[2] Auch der zahlreiche Zuzug unter anderem aus Württemberg und Sachsen trug im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts in der rasant wachsenden Stadt dazu bei, dass bereits ab den 70er Jahren von einer durchgehend protestantischen Bevölkerung Klagenfurts gesprochen werden kann.[3]

Nachdem die Landstände in ihrer neuen Residenz bereits ab 1574 den Bau des Landhauses sowie einer Ständeschule (dem späteren Europagymnasium) veranlasst hatten, stand die Stadt spätestens ab 1580 vor einer weiteren wichtigen Aufgabe zum Ausbau der städtischen Infrastruktur, dem Bau eines Bürgerspitals, das das baufällige Heiligengeistspital ablösen sollte. Diesem Spital sollte eine repräsentative Kirche angegliedert werden, da die bestehende Pfarrkirche, die heutige Heiligengeistkirche, zu klein geworden und zudem nach einem Brand 1535 stark beschädigt war, und die Vikariatskirche St. Egid noch immer dem Maria Saaler Dekan unterstand.
Bau der evangelischen Dreifaltigkeitskirche

Auf Antrag des Klagenfurter Magistrats beschloss der ständische Kärntner Landtag am 10. Dezember 1580 die Zuweisung eines Bauplatzes südöstlich des alten Stadtkerns, da im bisherigen Stadtzentrum nicht mehr genug Platz für einen Neubau verfügbar war. Die Bauarbeiten für Kirche und Bürgerspital „von neyen grienen wosn“ (von Grund auf) begannen Anfang 1581.[4] Für Planung und Bau des Spitals war der Ratsbürger und spätere erste Bürgermeister Klagenfurts, Christoph Windisch, verantwortlich. Der Baumeister der Kirche ist unbekannt, wird jedoch im Umkreis von Johann Anton Verda vermutet, worauf auch stilistische Ähnlichkeiten mit dem Klagenfurter Landhaus hinweisen.[5]
Die Kirche auf dem Klagenfurter Stadtplan 1605

Am 28. April 1591 wurde das Bauwerk von Stadtpfarrer Bernhard Steiner als ständische und zweite protestantische Predigerkirche der Stadt eröffnet und der „Allerheiligsten Dreifaltigkeit“ geweiht. Zu diesem Zeitpunkt waren weder Kirche noch Spital vollständig fertiggestellt. Das Bürgerspital wurde ab 1593 genutzt, für die Kirche bemühte sich Windisch noch 1597 um Geldmittel für eine Orgel.

Die Dreifaltigkeitskirche wurde als einfacher, weiträumiger Saalbau mit einer doppelgeschoßigen Empore auf drei Seiten errichtet und ist in der heutigen Kirche noch gut zu erkennen. Das ursprüngliche Bauwerk ist bauhistorisch insofern von Bedeutung, als dass es sich vermutlich um die älteste große Wandpfeilerkirche Österreichs handelt. Der Innenraum war weitläufig und hell und mit einer Größe von etwa 20 auf 20 bei einer Höhe von 18 Metern hatte er fast die Form eines Kubus. Im Obergeschoß waren zum Kirchenraum hin für protestantische Kirchen typische Arkaden angebracht worden, an den Längsseiten je vier und an der Westseite drei.[6]

Über die Ausstattung der Kirche zur Protestantenzeit ist nur wenig bekannt. Urban Paumgartner, der in einem Epos 1605 die neu aufgebaute Stadt Klagenfurt beschrieb, erwähnt die von lebensgroßen Gestalten getragene Kanzel, den Altar mit einem Bild des letzten Abendmahls sowie die Orgel auf der Westempore. Der Innenraum war, wie eine spätere Restaurierung ergab, seinerzeit vollständig mit farbenfrohen Ranken- und Blattwerkfresken dekoriert, vermittelte also nicht die für protestantische Bethäuser typische schlichte und strenge Atmosphäre.

Außen schloss sich an die Kirche westseitig der dreiflügelige, zunächst einstöckige Bau des Spitals an, das ungefähr die Fläche des heutigen Domplatzes einnahm. Im Osten der Kirche, dem heutigen Pfarrhof, wurde ein Friedhof angelegt.

Umbauten unter den Jesuiten
Bereits um 1580 leitete die katholische Kirche die Gegenreformation ein, was in Kärnten jedoch zunächst keine unmittelbaren Folgen hatte. Die Situation verschärfte sich erst, als der innerösterreichische Erzherzog Ferdinand am 1. Juni 1600 per Dekret die Schließung aller protestantischen Kirchen und Schulen in Kärnten und die Ausweisung der Prädikanten und Schulmeister verfügte. Nachdem die landesfürstliche Anordnung nichts bewirkt hatte, entsandte Ferdinand eine Reformationskommission unter dem Seckauer Bischof Martin Brenner nach Kärnten, um eine Bekehrung vor Ort zu erwirken. Klagenfurt war die letzte Station dieser Mission, von 11. bis 13. November verhandelte die Kommission mit den Ständen. Letztlich wurden dem Bischof die Schlüssel von Dreifaltigkeits- und Heiligengeistkirche ausgehändigt und diese bis auf weiteres verschlossen.

Die Kirche wurde 1604 den Jesuiten übereignet. Der Weihbischof Karl von Grimming weihte die Kirche nunmehr den Aposteln Petrus und Paulus. Der Spitalbau wurde um ein Stockwerk erhöht, um dort einer Jesuitenschule und der Ordensgemeinschaft selbst Platz zu schaffen. Das Spital wurde in einem Gebäude einige hundert Meter weiter untergebracht, 1663 wurde daran eine neue Bürgerspitalskirche angebaut.
Die Kirche um 1730. Im Vordergrund das ehemalige Spitalsgebäude, das den Jesuiten als Kloster und Schule diente.

Die Jesuiten gestalteten zunächst den Innenraum im Stil des Barock um. Bereits 1606 waren die bisherigen Nischen an den nördlichen und südlichen Seitenflügeln in Kapellen umgewandelt und darin sechs Altäre aufgestellt. Wesentliche bauliche Veränderungen an der Kirche erfolgten jedoch erst Jahrzehnte später, was einerseits an mangelnden Mitteln, andererseits daran lag, dass die Jesuiten der ihnen zunächst sehr feindlich gestimmten Stadt gegenüber demonstrative Aktionen zu vermeiden suchten. Im Jahr 1661 wurde eine Stiftung der Familie Orsini-Rosenberg für den Anbau der Franz-Xaver-Kapelle, der heutigen Marienkapelle, im südlichen Teil verwendet. Die Wand vor dem ursprünglichen Altar wich einem weitläufigen Presbyterium und 1664 wurde eine Krypta mit 50 Begräbnisstätten sowie einem dem Hl. Bischof Valentin geweihtem Altar eingerichtet. Der Umbau des ursprünglich polygonförmigen Priesterchors im Osten des Gebäudes in eine halbrunde Apsis wurde 1665 vollendet. Gabriel Wittini begann im Jahr 1668, die Kirche mit Stuck auszuschmücken. Dabei wurde der gesamte Deckenschmuck, der noch aus der protestantischen Zeit stammte, überdeckt. Wittinis Werk ist heute noch zum Teil noch erhalten (an der Westempore und am ehemaligen Eingang an der Nordseite).

Zwischen 1715 und 1720 erhielt die Kirche neue Altäre, die schon 1723 einem Großbrand zum Opfer fielen. Dieses Feuer, das von einem der Nachbarhäuser auf die Kirche übergegriffen hatte, vernichtete auch einen beträchtlichen Teil der Einrichtung sowie das Dach. Neben der Beseitigung der Schäden vervollständigten die Jesuiten in den darauf folgenden Jahren die Ausschmückung der Kirche. In den Seitenkapellen wurden Altäre errichtet, die Gewölbe des Chors und des Langhauses, der Seitenkapellen und der Emporen wurden ab 1725 neu stuckiert, und schließlich erhielt der Turm 1729 einen neuen Helm in Form einer Doppelzwiebel. Die Neugestaltung des Hochaltars wurde mit der Vollendung des von Säulen gerahmten Gemäldes vom Abschied der beiden Kirchenpatrone 1752 vollendet.

Erhebung zum Dom, Nutzung und Umbauten bis heute
Nach der Aufhebung ihres Ordens durch Papst Clemens XIV. 1773 mussten die Jesuiten Klagenfurt verlassen. Das Klostergebäude wurde um eine weitere Etage aufgestockt und fortan als Kaserne genutzt. Diese sogenannte „Jesuitenkaserne“ bestand noch bis 1960. Die Kirche, die bis dahin lediglich eine Filiale der Pfarre St. Egid gewesen war, wurde 1784 zur Pfarrkirche erhoben. Im Jahr 1787 verlegte der damalige Bischof der Diözese Gurk, Franz Xaver von Salm, seine Residenz von Straßburg (bzw. Pöckstein) nach Klagenfurt und erhob die Kirche zunächst provisorisch und 1793 endgültig zum Dom der Gurker Bischöfe.

Volksaltar von 1990/91
Während der Franzosenkriege wurde Klagenfurt dreimal (1797, 1805 und 1809) besetzt. Nach dem Sieg der napoleonischen Streitmacht 1809 wurde der Kirchenbau in ein Mehl- und Brotlager umfunktioniert. Die dabei entstandenen Schäden konnten erst 1823/24 wieder beseitigt werden. Und erst gut weitere einhundert Jahre später, von 1927 bis 1929, erfuhr der Dom unter Fürstbischof Adam Hefter und dem Dompfarrer Josef Maier seine nächste Renovierung. Auf diese Erneuerungsarbeiten ging unter anderem auch die bis 1990 bestehende Farbgebung des Innenraums in weiß, gelb und grün zurück.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Dom mehrmals durch Bomben beschädigt. Auch die „Jesuitenkaserne“ wurde schwer getroffen und schließlich in den 1960er Jahren abgetragen. Die Schäden an der Domkirche selbst wurden erst bei einer umfassenden Außenrenovierung zwischen 1974 und 1977 vollständig behoben. Die Westfassade wurde nach einem Entwurf von Ewald Kaplaner neu gestaltet und erinnert an das Erscheinungsbild des Klagenfurter Landhauses. Anlässlich dessen wurde auch der Domplatz neu gestaltet. Bei der bisher letzten Umgestaltung des Innenraums 1990/91 wurden dieser in den ursprünglichen Farben des 17. Jahrhunderts gestaltet und schließlich ein neuer Volksaltar geweiht.

Baubeschreibung
Domplatz und Westfassade des Klagenfurter Doms
Fassadenmauer vor dem nördlichen Seiteneingang
Der weitgehend nüchterne, 46 Meter lange und 20 Meter breite Außenbau der Hallenkirche ist durch umliegende Bauten weitestgehend der Sicht entzogen. Lediglich vom Domplatz aus bietet sich ein Blick auf die Westfassade mit dem fast 100 Meter hohen, sechsgeschoßigen und leicht vorgerückten Vorhallenturm, der mit einem doppelten Zwiebelhelm und einer Laterne bekrönt ist. Auf beiden Seiten des Turms wurde 1973 je ein Gebäude angebaut, in denen sich unter anderem das Diözesanmuseum befindet. Die ursprünglich zugemauerten Arkaden des Erdgeschoßes bilden heute den Zugangsbereich der Kirche. Im Arkadengang sind vier barocke Sandsteinfiguren des Venezianers Francesco Robba aufgestellt, die ursprünglich am Alten Platz gestanden hatten. Sie stellen die vier Schutzpatrone der Pest, die Heiligen Rochus, Sebastian, Ursula und Johannes Nepomuk dar.

Bis 1973 befand sich der Haupteingang der Kirche an der Nordseite, heute wird dieser als Nebeneingang genutzt. Entlang der angrenzenden Lidmanskygasse verläuft eine Fassadenmauer, die den Eingang und den davor liegenden kleinen Innenhof von der Straße trennt. In dieser Mauer sind vier Nischen eingelassen, in denen sich Sandsteinfiguren von Josef Veiter (1819–1902) befinden: Nächst dem Eingang links der Landespatron von Kärnten, der hl. Josef, rechts der Patron der Diözese, Johannes der Täufer, weiter außen die Kirchenpatrone: links Petrus, rechts Paulus. Durch einen 1879 erbauten, renaissanceartigen Portikus gelangt man in einen Hof, in dem eine Statue der hl. Hemma, angefertigt vom Kärntner Bildhauer Herbert Unterberger, aufgestellt ist.

Die Kirche ist eine weiträumige Emporenhalle. Das Kirchenschiff besitzt ein Tonnengewölbe, die Stichkappen leiten mit Sichtschächten zu den Fenstern über. An drei Seiten befinden sich Arkadengänge. An der Nord- und Südseite sind die Pfeilerarkaden rundbogig, an der Westseite spitzbogig, ein Anklang an die Spätgotik. Im Erdgeschoß sind die Arkaden durch Zwischenmauern zu Kapellen geworden: Je vier an den Längswänden, drei an der westlichen Schmalseite. Pilaster unterteilen das Schiff in vier Joche, sie tragen ein vorkragendes Gesims, das die Wand vom Gewölbe trennt. Wände und Gewölbe tragen einen reichen, dichten Stuckdekor. Der dreijochige Chor ist langgestreckt, tonnengewölbt und besitzt einen halbrunden Schluss.
(Aus: (visit link) )

EN: The cathedral and parish church of Saints Peter and Paul, also known as Klagenfurt Cathedral, is the cathedral of the Roman Catholic Diocese of Gurk-Klagenfurt and the main parish church of Klagenfurt. It was built by Protestants and dedicated to the Holy Trinity in 1581, and was the largest Protestant church in Austria at that time. The cathedral was commissioned by Christoph Windisch, Klagenfurt' s first mayor.[1] In 1600, during the Counter-Reformation, it was given to the Jesuits and rededicated to the Apostles Peter and Paul. The church was razed to the ground by a fire and had to be rebuilt in 1724.[1] Bishop Franz Xaver von Salm-Reifferscheidt made it the cathedral of the Diocese of Gurk in 1787
(Taken from: (visit link) )
Country/Land: Austria / Österreich

Original Reference: Kärnten 131

Address:
Domplatz 1 72127 Klagenfurt


Year built: 1581

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